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Was wir so gern sagen würden - aber nicht können

 

Was wäre, wenn wir all das sagen könnten, was wir alles erlebt haben, erleben mussten und immer noch erleben? Was wäre, wenn wir das tun würden, und keine Angst haben müssten, dafür am Ende mit unserem Leben bezahlen zu müssen?

Es gibt keine Worte, für das, was mit uns getan wurde, für das, wozu wir gezwungen wurden, aber noch weniger gibt es Worte für das, dass wir noch nicht einmal darüber sprechen dürfen. Dass man uns so viel Schreckliches antat und antut, ist die eine Sache, uns dann auch noch mit aller Macht zum Schweigen zu bringen, das ist die andere Sache. Aber schreiben ist nicht sprechen, oder? Wir lassen uns nicht mehr den Mund verbieten, wir lassen uns nicht mehr erniedrigen, unterdrücken oder die Sprache stehlen. Wir waren schon immer wortverliebt, wir haben schon immer geschrieben, wenn die Sprache fehlte. Denn auch wenn man uns alles nahm, die Worte konnten "sie" uns nie nehmen.

Wenn uns jemand fragt, wie man sich unser Leben vorstellen muss, so würden wir am liebsten die Wahrheit sagen.

Aber die Wahrheit will kaum jemand hören, weil die Wahrheit kaum jemand erträgt, da sie nicht in ihr heiles Weltbild passt. Wer will schon hören, dass man als kleines Mädchen abgerichtet, trainiert, programmiert und konditioniert wurde. Dass man noch nicht mal laufen oder sprechen konnte, aber schon für pornografisches Material wie Fotos oder Videos herhalten musste, damit sich abartige Menschen sich daran aufgeilen konnten. Wer will schon hören, dass ein kleines Kind bis zur Bewusstlosigkeit gefoltert wird, dass es dabei auch schon mal passieren kann, dass das kleine Herz stehen bleibt, und das auch oftmals gewollt ist, damit neue Innenpersonen entstehen. Innenpersonen, die deren eigenen kleinen Marionetten sind. Die aufs Wort hören und die "sie" schön für ihre bösen Zwecke nutzen können.

Will und kann sich überhaupt jemand vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn etliche Volt durch den Körper gejagt werden? Oder dass man an Händen oder Füßen aufgehängt wird? Wer will hören, dass man schimmelige oder mit Fäkalien verunreinigte Nahrung vorgesetzt bekam und man diese zu sich nahm, weil man nicht wusste, wie lange man dieses Mal warten musste, bis man wieder etwas zu essen oder trinken bekam? Waterboarding oder Spinning kennen die meisten doch nur aus Filmen oder Büchern und können oder wollen sich nicht vorstellen, dass sowas auch im heutigen Zeitalter, auch mitten unter uns, gern betriebene Foltermethoden sind. Wer möchte glauben, dass Mädchen, noch selbst Kinder, schon Kinder zur Welt bringen und diese selbst töten oder dem Kult überlassen müssen? Sie sollen sich weigern? Klar, dann wird ihre Hand geführt - oder sie bezahlen am Ende vielleicht mit Ihrem eigenen Leben. Sie sollen weglaufen, klar, wenn sie denn überhaupt wüssten, dass das, was dort passiert nicht normal ist. Sie sollen sich Hilfe suchen? Natürlich, das glauben die Menschen einem auch ganz bestimmt, und erst recht werden Sie es glauben, wenn Sie hören, dass Kinder nachts "vom Teufel angefasst werden" oder "mit Satan verheiratet sind", weil es genau das ist, was den Kindern in abartigen Zeremonien vermittelt wird. Mal ganz davon abgesehen, dass (fast) alle (programmierten) Systeme Innenpersonen haben, die darauf programmiert sind, wenn es darauf ankommt, zu sagen, dass all das nur gelogen oder erfunden sei.

Uns wurde jahrelang eingefoltert, was wir zu sagen haben, wenn es darauf ankommt. Wir wissen, dass wir je nach fragender Person sagen müssen, dass alles nur erfunden und gelogen sei. Oder das wir bloß ein bisschen vernachlässigt wurden und viel allein waren. Und wir dadurch ein bisschen zu viel Fantasie haben oder unseren Erzeugern eins auswischen wollten. Natürlich - man denkt sich aus, dass man andere Kinder gequält hat oder dass man eigene Kinder töten musste. So was denkt sich doch jede/r gerne aus, nicht wahr?

Wir werden erpresst, dass man Videos von uns und unseren Taten veröffentlichen würde, wenn wir jemandem etwas erzählen würden, und dass wir dann ins Gefängnis kämen. Uns wurden Körperteile gebrochen, um uns an die Schweigegebote zu erinnern. Wir wurden verfolgt und bedroht, um uns Angst zu machen und uns daran zu erinnern, dass "sie" uns überall finden werden. Es wurden auch schon öfter Botschaften geschickt, die Programme auslösten, damit wir zurückkommen, um diese beenden zu lassen. Damit Essen oder Trinken oder Schlafen überhaupt wieder möglich ist, damit unerträgliche Schmerzen aufhören.

Und trotz allem arbeiten wir weiter am Ausstieg. Wir lassen uns nicht mehr versklaven. Und wir wissen, dass es möglich ist. Es wird kein kurzer, kein leichter Weg, aber er wird sich lohnen. Er lohnt sich ja jetzt schon. Aber wir wollen wissen, wie es sich anfühlt zu leben - und nicht nur zu überleben. Wie es sich anfühlt, selbst zu entscheiden, wie es sich anfühlt, ehrlich gemocht und geliebt zu werden, wie es sich anfühlt, keine Gewalt zu erleben, und vor allem wie es sich anfühlt, nicht ständig unter Todesangst zu leiden.

 

Farbgesprenkel